Pflanzen aus Resten ziehen (Samen pflanzen)

Veröffentlicht am 26. Februar 2025 um 00:00

Es gibt viele Pflanzen, die du leicht aus Samenresten oder -abfällen anpflanzen kannst. Wenn du zum Beispiel Gemüse, Kräuter oder Blumen züchten möchtest, kannst du oft Samen aus Gemüseresten, Obstschalen oder Blüten nutzen. Mit dieser Anleitung kannst du lernen, wie du diese Samenreste optimal verwendest und erfolgreich in deinem Garten oder auf deinem Balkon pflanzt.

Was du brauchst:

  • Samenreste (z.B. von Tomaten, Paprika, Gurken, Melonen, Äpfeln, Blumen oder Kräutern)
  • Pflanzerde oder Anzuchterde
  • Kleine Töpfe oder Anzuchtkästen
  • Wasser
  • Schaufel oder Löffel (zum Umfüllen der Erde)
  • Glastöpfe, Plastikfolie oder transparente Deckel (optional, zur Förderung von Feuchtigkeit und Wärme)
  • Schere (falls du die Samenreste vorbereiten musst)

1. Schritt: Samenreste vorbereiten

Zuerst solltest du die Samenreste gut vorbereiten. Oft sind Samenreste, wie sie in Obst und Gemüse vorkommen, noch in Fruchtfleisch eingebettet oder müssen getrocknet werden.

Beispiele für Samenreste und ihre Vorbereitung:

  • Tomaten: Um Tomatensamen zu nutzen, schneide die Tomate auf und entnehme die Samen zusammen mit etwas Fruchtfleisch. Lege die Samen auf ein Papierhandtuch und lasse sie 1-2 Tage trocknen, damit sie gut von der Fruchtschicht getrennt sind.
  • Paprika: Schneide eine Paprika auf und entferne die Samen. Diese Samen können direkt verwendet werden, ohne sie vorher zu trocknen.
  • Gurken: Die Samen aus einer Gurke können einfach durch Spülen vom Fruchtfleisch befreit werden. Auch hier ist es hilfreich, die Samen 1-2 Tage an der Luft zu trocknen.
  • Äpfel oder Birnen: Ähnlich wie bei Tomaten, nimm die Samen aus dem Kerngehäuse und trockne sie, bevor du sie pflanzt.

Die Samen sollten vollständig trocken sein, um Schimmelbildung zu vermeiden.

2. Schritt: Den richtigen Topf oder Anzuchtkasten wählen

  • Wähle kleine Töpfe, Schalen oder Anzuchtkästen, um die Samen zu pflanzen. Diese sollten über Abflusslöcher verfügen, um überschüssiges Wasser ablaufen zu lassen. Wenn du keine speziellen Anzuchtbehälter hast, kannst auch leere Eierkartons oder Joghurtbecher mit Löchern im Boden verwenden.

  • Fülle die Behälter mit einer guten Anzuchterde, die lockerer und gut durchlässig ist. Achte darauf, dass die Erde nicht zu fest gedrückt wird, damit die Samen genug Luft bekommen.

3. Schritt: Samen pflanzen

  1. Vertiefungen machen: Mit einem Löffel oder Schaufel kannst du kleine Vertiefungen in die Erde machen. Die Vertiefungen sollten etwa 1-2 cm tief sein (abhängig von der Samenart).

  2. Samen einlegen: Lege die Samen in die Vertiefungen. Du kannst bei größeren Samen (wie z.B. Tomaten- oder Paprikasamen) 2-3 Samen pro Vertiefung pflanzen, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass mindestens einer keimt.

  3. Erde abdecken: Decke die Samen leicht mit Erde zu, so dass sie gut in der Erde eingebettet sind. Achte darauf, dass die Erde locker bleibt, damit die Keimlinge leichter durch die Erde wachsen können.

4. Schritt: Den Samenbereich pflegen

  • Gießen: Gieße die Erde vorsichtig, sodass sie gleichmäßig feucht, aber nicht nass ist. Zu viel Wasser kann dazu führen, dass die Samen schimmeln oder verfaulen. Du kannst am besten mit einer Sprühflasche gießen, um den Boden sanft zu befeuchten.

  • Wärme und Feuchtigkeit: Samen keimen am besten bei warmen Temperaturen. Ein Fensterbrett mit direkter Sonneneinstrahlung oder ein warmer Platz im Raum ist ideal. Du kannst die Töpfe mit einer Plastikfolie oder einem durchsichtigen Deckel abdecken, um die Feuchtigkeit zu bewahren und die Wärme zu erhöhen. Achte darauf, dass sich keine Kondenswasser tropfen auf der Abdeckung bilden, um Schimmel zu vermeiden.

5. Schritt: Keimung abwarten und pflegen

  • Keimzeit: Die Keimung dauert je nach Pflanze unterschiedlich lange. Tomaten und Paprika benötigen etwa 7-14 Tage, während Kräuter und Blumen etwas länger brauchen können. Behalte die Töpfe im Auge und lüfte die Abdeckung regelmäßig, um Schimmelbildung zu vermeiden.

  • Sonnenlicht: Sobald die Samen gekeimt sind und kleine Pflanzen sprießen, benötigten sie viel Licht. Wenn es draußen noch kalt ist, kann es hilfreich sein, Pflanzen unter einer Pflanzenlampe oder auf einem sonnigen Fensterbrett zu platzieren.

6. Schritt: Pflanzen umtopfen und ins Freie setzen

  • Umtopfen: Sobald die Pflänzchen eine gewisse Größe erreicht haben (etwa 5 cm hoch), kannst du sie in größere Töpfe umsetzen. Achte darauf, dass die neuen Töpfe genügend Drainagelöcher haben und mit frischer Erde gefüllt sind.

  • Auspflanzen: Wenn die Pflanzen robust genug sind (je nach Art 6-8 Wochen nach der Keimung), kannst du sie ins Freie setzen, wenn die Temperaturen es zulassen. Achte darauf, die Pflanzen langsam an die äußeren Bedingungen zu gewöhnen, indem du sie zunächst ein paar Stunden draußen an einem geschützten Ort stehen lässt.

Tipps:

  • Mehrere Samen pflanzen: Wenn du dir unsicher bist, ob ein Samen keimt, kannst du immer mehrere Samen in einen Topf setzen und später die schwächeren Pflänzchen entfernen.
  • Geduld: Einige Samen brauchen mehr Zeit, um zu keimen. Sei geduldig und gib den Pflanzen Zeit.
  • Bodenpflege: Achte darauf, dass der Boden immer feucht bleibt, besonders während der Keimphase. Ein feuchter, aber nicht nasser Boden fördert die besten Keimbedingungen.

Fazit:

Die Verwendung von Samenresten ist eine umweltfreundliche und kreative Möglichkeit, Pflanzen zu ziehen. Viele Samen aus Obst und Gemüse können erfolgreich wiederverwendet werden, um deine eigene kleine Pflanzensammlung zu starten. Mit ein wenig Geduld und Sorgfalt kannst du aus Abfällen wunderschöne Pflanzen züchten und dein Zuhause oder deinen Garten verschönern!

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.